An die Melancholie

Es gibt manchmal, so um den Winter herum, Zeiten, da denke ich ganz besonders an einige für mich sehr entscheidende und wunderschöne Gedichte und schwelge in Gedanken.

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Poesie. Aber ein großer der großen Dichter. Wie Hesse.
Er hat mich schon vor über einem Jahrzehnt geprägt und ist mein treuer Begleiter trotz meiner Untreue ihm gegenüber.

Eines meiner Lieblingsgedichte möchte ich daher mit euch teilen.
Das Bild, welches ich zum Gedicht wählte, entstand dieses Jahr. Und ich liebe es. Genau so wie das Gedicht. Die Kombi passt. Finde ich zumindest.




An die Melancholie

Zum Wein, zu Freunden bin ich dir entflohn,
Da mir vor deinem dunklen Auge graute,
In Liebesarmen und beim Klang der Laute
Vergaß ich dich, dein ungetreuer Sohn.

Du aber gingest mir verschwiegen nach
Und warst im Wein, den ich verzweifelt zechte,
Warst in der Schwüle meiner Liebesnächte
Und warest noch im Hohn, den ich dir sprach.

Nun kühlst du die erschöpften Glieder mir
Und hast mein Haupt in deinen Schoß genommen,
Da ich von meinen Fahrten heimgekommen:
Denn all mein Irren war ein Weg zu dir.

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